Elise Wegner geb. Tichauer

Verlegeort
Wiesenerstraße 35
Bezirk/Ortsteil
Tempelhof
Verlegedatum
03. September 2024
Geboren
28. Juni 1880 in Königshütte (Schlesien) / Chorzów
Deportation
am 14. Dezember 1942 von Wiesenerstraße 35, Berlin-Tempelhof nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Elise Tichauer, wurde am 28. Juni 1880 in Königshütte, Schlesien geboren. Sie heiratete Josef Wegner.

Josef Wegner hatte das Haus Wiesenerstrasse 35 im Jahr 1928 als Neubau in der Gartenstadt Neu-Tempelhof, ab 1936 "Fliegerviertel", gekauft. Die beiden hatten am 13. August 1913 in Berlin Charlottenburg geheiratet. Josef starb bereits am 19. April 1932 im Alter von 61 Jahren im Jüdischen Krankenhaus. 

In den Grundbuchakten gibt es ein Dokument der Gestapo. Es besagte, dass das gesamte Vermögen von Elise Wegner am 1. Oktober 1942 zu Gunsten des Deutschen Reichs eingezogen wurde. Und ein weiteres Dokument besagte, dass im Februar 1954 drei Nachkommen von ihr vom Land Berlin entschädigt wurden. Oskar Tichauer war der Bruder von Elise Wegner. Ihm gelang die Flucht aus Deutschland. Aber er konnte weder die Eltern noch seine Schwester nachholen – was aus dem Bruder wurde, wissen wir nicht.

Elise Wegner musste kurz vor ihrer Deportation ins KZ Auschwitz am 14. Dezember 1942 noch im Sammellager Große Hamburger Straße 26 zwangsweise eine sogenannte Vermögenserklärung abgeben. 4,5 Zimmer hatte ihr Haus und in vier Zimmern mussten fünf Untermieter*innen leben.

 Im Alter von 62 Jahren wurde sie nach Ausschwitz deportiert. Ihr genaues Todesdatum kennen wir nicht.