Rosa Prager née Heymann

Location 
Straßburger Str. 34
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
04 August 2011
Born
10 September 1874 in Thorn (Westpreußen) / Toruń
Deportation
on 27 October 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Murdered
12 May 1942 in Chełmno / Kulmhof

Rosa Prager, geb. Heymann, kam am 10. September 1874 in Thorn (poln. Toruń) als Tochter von Caroline und Jakob Heymann zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt, aber im Alter von 30 Jahren könnte sie bereits mehrere Jahre in Berlin gelebt haben, da sie am 13. Mai 1903 den Drucker Julius Prager heiratete. Am 21. März 1904 brachte sie ihren Sohn Georg zur Welt.<br />
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In der Straßburger Str. 34 gründete Rosa Pragers Mann im Jahre 1917 ein Schreibwarengeschäft, in dem Bücher, Zeitungen und Magazine erhältlich waren. Dem Laden war außerdem eine Leihbib-liothek angegliedert. Rosa Prager nahm eine wichtige Rolle in der Führung des Geschäfts ein. Auf-grund der erfolgreichen Zusammenarbeit des Ehepaares konnte sich die kleine Familie eine gut ausgestattete 3-Zimmer-Wohnung leisten.<br />
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Nach der Machtergreifung der Nazis verschlechterte sich die Lage der Familie drastisch. Als ihr Mann 1937 Verkaufsverbot erhielt, konnte Rosa Prager das Geschäft zunächst weiterführen. In der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde das Geschäft vollkommen zerstört. Sowohl der Laden als auch die Leihbibliothek und das Warenlager wurden von Nazihorden zerstört. Auch die Wohnung der Familie wurde verwüstet und brannte aus. Infolgedessen sah sich das Ehepaar ge-zwungen, in eine kleinere 2-Zimmer-Wohnung in der Chorinerstr. 61 zu ziehen. Durch den Verlust des Geschäfts und die erlittene Stigmatisierung und Demütigung aufgrund ihrer jüdischen Herkunft muss die Familie von nun an in prekären Verhältnissen gelebt haben. Ab dem 19. September 1941 wurden alle Familienmitglieder dazu gezwungen, den sogenannten Judenstern zu tragen.<br />
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Am 27. Oktober 1941 wurde Rosa Prager zusammen mit ihrem Ehemann mit dem Transport 3 von Berlin nach Łódź deportiert, und von dort am 12. Mai 1942 in das Vernichtungslager Chełmno, wo beide noch am selben Tag ermordet wurde.<br />
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Ihrem Sohn Georg Prager gelang die Flucht. Er konnte über Shanghai nach Melbourne entkom-men.<br />
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Rosa Prager, geb. Heymann, kam am 10. September 1874 in Thorn (poln. Toruń) als Tochter von Caroline und Jakob Heymann zur Welt. Über ihre Kindheit und Jugend ist nichts bekannt, aber im Alter von 30 Jahren könnte sie bereits mehrere Jahre in Berlin gelebt haben, da sie am 13. Mai 1903 den Drucker Julius Prager heiratete. Am 21. März 1904 brachte sie ihren Sohn Georg zur Welt.

In der Straßburger Str. 34 gründete Rosa Pragers Mann im Jahre 1917 ein Schreibwarengeschäft, in dem Bücher, Zeitungen und Magazine erhältlich waren. Dem Laden war außerdem eine Leihbib-liothek angegliedert. Rosa Prager nahm eine wichtige Rolle in der Führung des Geschäfts ein. Auf-grund der erfolgreichen Zusammenarbeit des Ehepaares konnte sich die kleine Familie eine gut ausgestattete 3-Zimmer-Wohnung leisten.

Nach der Machtergreifung der Nazis verschlechterte sich die Lage der Familie drastisch. Als ihr Mann 1937 Verkaufsverbot erhielt, konnte Rosa Prager das Geschäft zunächst weiterführen. In der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde das Geschäft vollkommen zerstört. Sowohl der Laden als auch die Leihbibliothek und das Warenlager wurden von Nazihorden zerstört. Auch die Wohnung der Familie wurde verwüstet und brannte aus. Infolgedessen sah sich das Ehepaar ge-zwungen, in eine kleinere 2-Zimmer-Wohnung in der Chorinerstr. 61 zu ziehen. Durch den Verlust des Geschäfts und die erlittene Stigmatisierung und Demütigung aufgrund ihrer jüdischen Herkunft muss die Familie von nun an in prekären Verhältnissen gelebt haben. Ab dem 19. September 1941 wurden alle Familienmitglieder dazu gezwungen, den sogenannten Judenstern zu tragen.

Am 27. Oktober 1941 wurde Rosa Prager zusammen mit ihrem Ehemann mit dem Transport 3 von Berlin nach Łódź deportiert, und von dort am 12. Mai 1942 in das Vernichtungslager Chełmno, wo beide noch am selben Tag ermordet wurde.

Ihrem Sohn Georg Prager gelang die Flucht. Er konnte über Shanghai nach Melbourne entkom-men.