Heinrich Najman

Location 
Choriner Str. 12
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
09 October 2022
Born
22 November 1911 in Krakau / Kraków
Occupation
Steinmetz
Escape
1938 Argentinien
Survived

Heinrich Najman (auch Naimann/Neumann) wurde am 22. November 1911 als zweiter von 4 Söhnen des Schneiders David Najman und dessen Ehefrau Feigla geborene Grubner in Krakau geboren. Seine Brüder Leo (* 1909) und Michael (*1912) kamen ebenfalls in Krakau zur Welt. Der jüngste Bruder Samuel wurde 1914 in Chrzanow (40 km westl. Krakau) geboren.

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und den damit verbundenen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen in Europa ging der Schneider David Najman – wie viele jüdische Bürger aus Galizien- mit seiner Frau und den Söhnen im Alter von etwa 4 bis 9 Jahren nach Berlin.

Ab dem Jahrgang 1921 wird der Haushaltsvorstand, David Najman, im Berliner Adressbuch als Schneider in der Choriner Straße 12 in Prenzlauer Berg genannt. Hier wuchsen die 4 Söhne auf und besuchten und beendeten die 153. Gemeindeschule in der Zehdenicker Straße 17-18 (heute John-Lennon-Gymnasium).

Am 5. Oktober 1926 – 18 Jahre nach ihrer jüdischen Eheschließung - heirateten die Eltern David und Feigla Najman in Berlin nach deutschem Personenstandsgesetz auf dem Standesamt Berlin X a.

Von 1934 bis 1936 wird im Berliner Adressbuch David Neumann als Grabstein-Geschäft in der Hirtenstraße 11 a genannt – später Grabsteine „Neumann & Sohn“.  Vater David betrieb das Geschäft mit seinem Sohn Michael – er als der Kaufmann und Michael als Steinmetz. Sohn Leo war für den Kundendienst zuständig. Später war auch Samuel, der Jüngste, als Steinmetz im Familiengeschäft tätig. Heinrich wurde – wie der Vater – Schneider. 1934 zog die Familie Najman in die Prenzlauer Straße 13 (heute Karl-Liebknecht-Straße 32 A).

Heinrich gelang Anfang 1939 die Flucht aus Nazi-Deutschland nach Argentinien. Dorthin sandte der Bruder Michael die Information, dass die Eltern Ende 1938 -nachdem ihnen die Aufenthaltserlaubnis entzogen worden war- in der sogenannten „Polenaktion“ vom deutschen NS-Staat nach Polen abgeschoben und nun in Tarnow lebten.

Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurden in vielen Städten Ghettos für die jüdische Bevölkerung eingerichtet. Die letzte Nachricht der Eltern Najman an ihre Kinder kam im Januar 1940 aus Tarnow. Ihre genauen Todesdaten sind nicht dokumentiert.

Auch den Brüdern Leo, Michael und Samuel gelang die Flucht aus Deutschland.

Nach familiären Angaben starb Leo 1962 in Israel, Michael 1968 und Heinrich 1980 in Argentinien und Samuel 1986 in Deutschland.