Adolf Barkowsky

Verlegeort
Reinickendorfer Str. 77
Bezirk/Ortsteil
Wedding
Verlegedatum
November 2009
Geboren
20. Dezember 1923 in Berlin
Deportation
am 17. November 1941 nach Kowno / Kaunas
Ermordet
25. November 1941 im KZ Kauen / Kowno

Adolf Barkowsky wurde am 20. Dezember 1923 in Berlin geboren. Er war das einzige Kind von Julius Barkowsky und dessen Frau Helene, geb. Heymann. Aus den Berliner Adressbüchern geht hervor, dass die Familie in der Reinickendorfer Straße 48 im Berliner Wedding wohnte. Im selben Haus hatte Julius Barkowsky ein gut gehendes Geschäft für Herrenbekleidung. Die Familie war wohlhabend. Der Vater betrieb zusammen mit seinen drei Brüdern die Firma „B & I Barkowski OHG“, zu der insgesamt vier Herrenbekleidungsgeschäfte in Berlin gehörten. Aus den Gewinnen konnten die Brüder Barkowsky unter anderem zwei Grundstücke in Berlin erwerben.<br />
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Die Lage der Familie änderte sich grundlegend, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Mit der „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ vom 3. Dezember 1938 waren alle jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner dazu verpflichtet, ihre Gewerbebetriebe zu veräußern oder abzuwickeln, ihren Grundbesitz zu verkaufen und Wertpapiere sowie Aktien bei an eine Devisenbank zu übertragen. Darüber hinaus mussten alle Wertgegenstände wie Gold, Silber, Schmuck oder Antiquitäten aus dem persönlichen Besitz bis zum 31. März 1939 bei staatlichen Ankaufstellen abgeliefert werden. Auch die Familie Barkowsky war von dieser Verordnung betroffen. Fast ihr gesamter Besitz wurde „arisiert“. Sowohl Adolf Barkowsky als auch seine Eltern wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Adolf Barkowsky konnte seine Schulausbildung nicht beenden und musste als Hilfstischler für eine Berliner Firma arbeiten.<br />
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In der Vermögenserklärung, die die Familie Barkowsky unmittelbar vor ihrer Deportation auszufüllen hatte, ist angegeben, dass sie am 15. Februar 1941 in eine 5-Zimmer-Wohnung in der Reinickendorfer Str. 77 umgezogen waren. Dort blieben sie bis zum November 1941 wohnen.<br />
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Wahrscheinlich musste sich der damals 17-jährige Adolf Barkowsky zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter sowie über 1000 weiteren Berliner Jüdinnen und Juden am 15. November 1941 für die bevorstehende Deportation in der ehemaligen Synagoge an der Levetzowstraße einfinden. Von dort wurde die Gruppe durch das Stadtgebiet zum Bahnhof Berlin-Grunewald geführt und am 17. November 1941 mit dem „VI. Transport“ in das Ghetto Kowno im heutigen Litauen deportiert. Alle 1006 Menschen aus diesem Transport wurden am 25. November 1941 im Fort IX von Kowno ermordet.<br />

Adolf Barkowsky wurde am 20. Dezember 1923 in Berlin geboren. Er war das einzige Kind von Julius Barkowsky und dessen Frau Helene, geb. Heymann. Aus den Berliner Adressbüchern geht hervor, dass die Familie in der Reinickendorfer Straße 48 im Berliner Wedding wohnte. Im selben Haus hatte Julius Barkowsky ein gut gehendes Geschäft für Herrenbekleidung. Die Familie war wohlhabend. Der Vater betrieb zusammen mit seinen drei Brüdern die Firma „B & I Barkowski OHG“, zu der insgesamt vier Herrenbekleidungsgeschäfte in Berlin gehörten. Aus den Gewinnen konnten die Brüder Barkowsky unter anderem zwei Grundstücke in Berlin erwerben.

Die Lage der Familie änderte sich grundlegend, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Mit der „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ vom 3. Dezember 1938 waren alle jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner dazu verpflichtet, ihre Gewerbebetriebe zu veräußern oder abzuwickeln, ihren Grundbesitz zu verkaufen und Wertpapiere sowie Aktien bei an eine Devisenbank zu übertragen. Darüber hinaus mussten alle Wertgegenstände wie Gold, Silber, Schmuck oder Antiquitäten aus dem persönlichen Besitz bis zum 31. März 1939 bei staatlichen Ankaufstellen abgeliefert werden. Auch die Familie Barkowsky war von dieser Verordnung betroffen. Fast ihr gesamter Besitz wurde „arisiert“. Sowohl Adolf Barkowsky als auch seine Eltern wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet. Adolf Barkowsky konnte seine Schulausbildung nicht beenden und musste als Hilfstischler für eine Berliner Firma arbeiten.

In der Vermögenserklärung, die die Familie Barkowsky unmittelbar vor ihrer Deportation auszufüllen hatte, ist angegeben, dass sie am 15. Februar 1941 in eine 5-Zimmer-Wohnung in der Reinickendorfer Str. 77 umgezogen waren. Dort blieben sie bis zum November 1941 wohnen.

Wahrscheinlich musste sich der damals 17-jährige Adolf Barkowsky zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter sowie über 1000 weiteren Berliner Jüdinnen und Juden am 15. November 1941 für die bevorstehende Deportation in der ehemaligen Synagoge an der Levetzowstraße einfinden. Von dort wurde die Gruppe durch das Stadtgebiet zum Bahnhof Berlin-Grunewald geführt und am 17. November 1941 mit dem „VI. Transport“ in das Ghetto Kowno im heutigen Litauen deportiert. Alle 1006 Menschen aus diesem Transport wurden am 25. November 1941 im Fort IX von Kowno ermordet.