Helmut Loeser

Verlegeort
Mühlenstraße 30
Bezirk/Ortsteil
Pankow
Verlegedatum
18. März 2011
Geboren
22. April 1899 in Berlin-Lichtenberg
Beruf
Kaufmann
Zwangsarbeit
Arbeiter (Firma Warnecke & Böhm (Berlin-Weißensee))
Deportation
am 13. Januar 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Der Kaufmann Helmut Loeser wurde am 22. April 1899 in Berlin-Lichtenberg geboren. Nach dem frühen Tod seiner ersten (nichtjüdischen) Frau versuchte er alles, sich und seine Tochter Ruth aus Nazi-Deutschland zu retten. Beide wohnten ab 1933 (Berliner Adressbuch) bis 1939 (Volkszählung) in Pankow, Mühlenstraße 30. Zuvor hatte die Familie seit 1928 in Rosenthal in der Hauptstraße 174 und in der Mönchmühler Straße 9 gewohnt. Ruth ging im Jüdischen Waisenhaus zur Schule, weil ihr 1935 wie vielen anderen Mädchen und Jungen der weitere Schulbesuch verweigert worden war. 1939 gelang es dem Vater, für Ruth einen Platz im Kindertransport nach England zu erhalten. Helmut Loeser schaffte die Flucht nicht. Er musste Zwangsarbeit bei der Firma Warnecke & Böhm in Weißensee leisten. Am 13. Januar 1942 wurde er mit dem „VIII. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort umgebracht. Wir zitieren aus einem Brief, den Margot Aufrecht, die das KZ Bergen-Belsen überlebt hatte, am 20. September 1945 an ihre Freundin Ruth in England geschrieben hat: „Meine liebe Spinne! … Ich werde einen Laufzettel durch alle Lager schicken, um deinen lieben Vati zu finden. Kurz bevor ich ins Lager kam (14.11.1941), habe ich ihn noch gesprochen. Er hat wieder geheiratet. Eine fabelhafte Frau. Ich weiß nicht, ob du das weißt …“ Helmut Loeser und seine zweite Frau wurden nie gefunden. Seine Enkelin, die Tochter von Ruth, widmete ihm ein Triptychon „Kaddisch“, das heute im Betsaal des Jüdischen Waisenhauses in der Berliner Straße zu sehen ist.

Der Kaufmann Helmut Loeser wurde am 22. April 1899 in Berlin-Lichtenberg geboren. Nach dem frühen Tod seiner ersten (nichtjüdischen) Frau versuchte er alles, sich und seine Tochter Ruth aus Nazi-Deutschland zu retten. Beide wohnten ab 1933 (Berliner Adressbuch) bis 1939 (Volkszählung) in Pankow, Mühlenstraße 30. Zuvor hatte die Familie seit 1928 in Rosenthal in der Hauptstraße 174 und in der Mönchmühler Straße 9 gewohnt. Ruth ging im Jüdischen Waisenhaus zur Schule, weil ihr 1935 wie vielen anderen Mädchen und Jungen der weitere Schulbesuch verweigert worden war. 1939 gelang es dem Vater, für Ruth einen Platz im Kindertransport nach England zu erhalten. Helmut Loeser schaffte die Flucht nicht. Er musste Zwangsarbeit bei der Firma Warnecke & Böhm in Weißensee leisten. Am 13. Januar 1942 wurde er mit dem „VIII. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort umgebracht. Wir zitieren aus einem Brief, den Margot Aufrecht, die das KZ Bergen-Belsen überlebt hatte, am 20. September 1945 an ihre Freundin Ruth in England geschrieben hat: „Meine liebe Spinne! … Ich werde einen Laufzettel durch alle Lager schicken, um deinen lieben Vati zu finden. Kurz bevor ich ins Lager kam (14.11.1941), habe ich ihn noch gesprochen. Er hat wieder geheiratet. Eine fabelhafte Frau. Ich weiß nicht, ob du das weißt …“ Helmut Loeser und seine zweite Frau wurden nie gefunden. Seine Enkelin, die Tochter von Ruth, widmete ihm ein Triptychon „Kaddisch“, das heute im Betsaal des Jüdischen Waisenhauses in der Berliner Straße zu sehen ist.