Adolf Schiller

Verlegeort
Kirchstraße 85
Bezirk/Ortsteil
Marienfelde
Verlegedatum
25. November 2011
Geboren
07. Juli 1861 in Hindenburg O. S. (Schlesien) / Zabrze
Beruf
Baurat, Glasfabrikant
Deportation
am 14. Januar 1943 nach Theresienstadt
Ermordet
03. Februar 1943 in Theresienstadt

Adolf Schiller war Fabrikbesitzer und Regierungsbauminister. Ihm wird in Berlin-Schöneberg 1918 der Titel Baurat verliehen. Adolf Schiller besaß eine Glasmaschinenfabrik. Er besaß eine stattliche Villa am Volkspark Wilmersdorf (Abbildung in: Berliner Architekturwelt 1917, Band 19, S. 174ff), das Deutsche
Patent - und Markenamt listet 66 Patente über die Fertigung von Verfahren zur Herstellung von Hohlgläsern und Glasverschlüssen auf seinen Namen auf. Das Vorlesungsverzeichnis der TU Berlin (1926-27) listet ihn als
Ehrenbürger der TU.

Er war Kunstsammler antiker Glaswerke. Seine berühmte Sammlung von 431 antiken Gläsern wurde 1929 in Berlin verauktioniert (bei Rudolph Lepke. 431 Nummern). Es ist möglich, dass ihn die
Wirtschaftskrise dazu zwang. Max Liebermann hat ihn porträtiert.

1935 verlässt er seine Villa und zieht er in die Prinzenstraße 11 nach Wilmersdorf. Dann, 1937 zieht er als Mieter in das Haus Kirchstraße 85, dass Natalio Plattring nach dem Umzug in das neu gebaute Backsteinhaus gegenüber an den Fabrikanten Wilhelm Böse verkauft hatte. Mit ihm wohnen dort seine Frau Emma und deren jüngere Schwester Clara. Die Familien Schiller, Plattring und Böse waren sowohl beruflich wie auch freundschaftlich miteinander verbunden.

1941 erhielt die Familie die Anweisung für den Umzug in eine "Judenwohnung" in der Landsbergerstraße, Friedrichshain. Adolf Schiller wird von dort 82 jährig am 14. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert. Das Todesdatum da selbst ist der 3. Februar 1943.