Hannchen Aron geb. Lewin

Verlegeort
Immanuelkirchstr. 32
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
04. Dezember 2019
Geboren
01. Februar 1886 in Berlin
Deportation
am 02. Juni 1942 nach Sobibor
Ermordet

Frau Aron wurde am 1. Februar 1886 als Hannchen Lewin in Berlin-Mitte geboren.
Ihr Vater, Sally Lewin, von Beruf Kaufmann hielt sich zum Zeitpunkt ihrer Geburt in Amerika auf. Der genaue Wohnort war (lt. Geburtsurkunde von Hannchen) unbekannt.
Ihre Mutter - Pauline Lewin, geb. Prager – lebte währenddessen bei ihren Eltern Abraham Prager und dessen Ehefrau in der Alte Schönhauser Str. 5. Dort wurde Hannchen geboren.
Die Religionszugehörigkeit der Eltern wurde auf der Geburtsurkunde von Hannchen als Mosaische Religion vermerkt.
Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir leider nichts Genaues. Vermutlich wuchs sie in der Seelower Str. 3 in Prenzlauer Berg auf, denn diese Adresse ist in ihrer Heiratsurkunde von 1907 mit dem Kaufmann Gustav Aron (geb. 1878) im Standesamt Berlin X b vermerkt. Gustavs Wohnsitz wird in dieser Urkunde mit der Kreisstadt Thorn dokumentiert.
Ab 1915 wohnte die Familie Aron 27 Jahre lang in der Immanuelkirchstr. 32 im Parterre des Hinterhauses.
Gustav Aron verstarb am 12.06.1937 infolge einer Blindarmerkrankung im St. Hewig Krankenhaus. Er wurde am 16.06.1937 auf dem Jüdischen Friedhof Weissensee beerdigt. Sein Grab ist noch heute dort zu finden.
In der 12-seitigen Vermögenserklärung, die Hannchen Aron kurz vor ihrer Deportation 1942 für den OFP (Oberfinanzpräsident) ausfüllen musste, ist zu lesen, dass das Ehepaar Aron einen gemeinsamen Sohn Alfred hatte. Sein Geburtsdatum konnten noch nicht ermittelt werden.
Alfred Aron wohnte 1937 - zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters - noch bei den Eltern. Aus der WAG-Akte wissen wir, dass er mit seiner Frau noch vor 1942 – dem Zeitpunkt der Deportation der Mutter- nach Mexiko emigrieren konnte. Das genaue Jahr ist nicht bekannt.
Im Jahr 1966 stellte er in New York im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland einen Antrag auf Entschädigung für den von den Nazis zugunsten des Deutschen Reiches eingezogenen Hausrat der Eltern.
Ob es noch lebende Nachfahren von Alfred Aron evtl. in USA gibt, konnte leider nicht ermittelt werden.
Hannchen Aron wurde am 2. Juni 1942 mit dem 14. Osttransport von Berlin ins sogenannte Generalgouvernement deportiert.
Ihr Name ist auf der Transportliste zu finden, die man im Archiv BLHA Potsdam einsehen kann. Nach neuesten Forschungsergebnissen geht man davon aus, dass der Transportzug nach Sobibor ging.
Als Ort der Ermordung von Hannchen Aron ist im Gedenkbuch des Bundesarchives das Konzentrationslager Sobibor verzeichnet. Ein genaues Datum gibt es nicht, vermutlich wurde sie noch 1942 ermordet.
Auf Initiative des ehemaligen Nachbarkindes, Herrn Schwabe, wurde am 04.Dezember 2019 unter großer Anteilnahme von heutigen Nachbarn für Hannchen Aron geb. Lewin vor dem Haus in der Immanuelkirchstr. 32 ein Stolperstein verlegt.

Frau Aron wurde am 1. Februar 1886 als Hannchen Lewin in Berlin-Mitte geboren. Ihr Vater, Sally Lewin, von Beruf Kaufmann hielt sich zum Zeitpunkt der Geburt in den USA auf. Die Mutter – Pauline Lewin, geb. Prager, – lebte währenddessen bei ihren Eltern Abraham Prager und dessen Ehefrau in der Alten Schönhauser Str. 5. Dort kam Hannchen auf die Welt. Die Konfession der Eltern wurde auf der Geburtsurkunde von Hannchen als „Mosaische Religion“ vermerkt.

Über ihre Kindheit und Jugend wissen wir leider nichts Genaues. Vermutlich wuchs sie in der Seelower Str. 3 in Prenzlauer Berg auf, denn diese Adresse ist in ihrer Heiratsurkunde von 1907 vermerkt. Hannchen heiratete den Kaufmann Gustav Aron (geb. 1878). Dessen Wohnsitz wird in der Urkunde mit der Kreisstadt Thorn angegeben. Ab 1915 wohnte die Familie Aron 27 Jahre lang in der Immanuelkirchstr. 32, im Parterre des Hinterhauses.

Gustav Aron verstarb am 12.06.1937 infolge einer Blinddarmerkrankung im St. Hedwig Krankenhaus. Er wurde am 16.06.1937 auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Sein Grab ist noch heute dort zu finden.
In der 12-seitigen Vermögenserklärung, die Hannchen kurz vor ihrer Deportation 1942 ausfüllen musste, ist zu lesen, dass das Ehepaar Aron einen gemeinsamen Sohn Alfred hatte. Sein Geburtsdatum konnte allerdings noch nicht ermittelt werden.

Alfred Aron wohnte zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters noch bei den Eltern. Aus den Akten wissen wir, dass er mit seiner Frau nach Mexiko emigrieren konnte. Das genaue Jahr ist nicht überliefert.

Hannchen Aron wurde am 2. Juni 1942 mit dem sogenannten „XIV. Transport“ von Berlin ins „Generalgouvernement“ deportiert. Eine eindeutige Zuordnung des Ziels ist bisher nicht möglich gewesen. Nach jüngsten Forschungsergebnissen geht man aber davon aus, dass der Transportzug über das KZ Majdanek bei Lublin weiter in das Vernichtungslager Sobibor ging. In Majdanek wurden 36 Männer aus dem „XIV. Transport“ registriert. Die restlichen etwa 700 Menschen fuhren wahrscheinlich weiter nach Sobibor, wo sie vermutlich restlos und direkt ermordet wurden.
Auch das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet das Vernichtungslager Sobibor als Todesort für Hannchen Aron.

Im Jahr 1966 stellte Alfred Aron in New York beim Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland einen Antrag auf Entschädigung für den von den Nazis geraubten Hausrat der Eltern. Mit welchem Ergebnis dieser Antrag verlief und ob es gegenwärtig noch Nachkommen der Arons in den USA gibt, konnte leider bisher nicht ermittelt werden.