Hugo Lewandowski

Verlegeort
Husemannstr. 10
Historischer Name
Hochmeisterstr. 5
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
09. Februar 2056
Geboren
21. August 1883 in Culm (Westpreußen) / Chełmno
Beruf
Kaufmann
Interniert
27. Februar 1943 bis 03. März 1943 im Sammellager Synagoge Levetzowstraße Berlin
Deportation
am 03. März 1943 von Berlin nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Hugo Lewandowski wurde am 21. August 1883 in Chelmno/Polen geboren. Er entstammte einer westpreußischen Kaufmannsfamilie.

Im Ersten Weltkrieg war Hugo Lewandowski Marineflieger.

Er lernte seine spätere Ehefrau Elsbeth (Nicht-Jüdin) in den 1920er Jahren in Berlin kennen, wo sie als Buchhalterin arbeitete.

Hugo Lewandowski und Ehefrau Elsbeth bekamen 2 Kinder – Eva und Georg.

Eva Lewandowski wurde 1924 im litauischen Kaunas (russisch + polnisch -Kowno) geboren. Sechs Jahre später wurde Georg in Königsberg (Kaliningrad) geboren.

Elsbeth erkrankte schon in jungen Jahren. Ihre Schwester Gertrud Wundersee kam aus Berlin nach Königsberg, um zu helfen. Als Elsbeth mit nur 36 Jahren an Krebs erkrankte, wurde „Tante Trudchen“ Ersatzmutter.

Als Hugo Lewandowski’s Geschäft in Königsberg liquidiert wird, ist seine Ehefrau Elsbeth bereits gestorben. Er zieht 1937 mit den Kindern nach Berlin in der Hoffnung, eine Existenz aufbauen zu können. Er erkennt zu spät die Gefahr, die vom Naziregime ausgeht und versucht 1939 sich und seine Kinder ins Ausland zu retten. Zu diesem Zeitpunkt nehmen Länder keine Flüchtlinge mehr auf.

Hugo Lewandowski wurde zur Zwangsarbeit bei der Firma Deutsche Hydraulik- und Präzisionswerke- Alfred Teves GmbH im Stadtteil Wittenau verpflichtet. Hier wurden Teile für Flugzeuge und U-Booten hergestellt.

Bis zu seiner Verhaftung wohnte er bei seiner Schwester Erna Nawratzki, die im Oktober 1942 in das Ghetto Lodz deportiert wurde. Danach bewohnte er im gleichen Haus bei der Schwägerin seiner Schwester ein möbliertes Zimmer.

Am 27. Februar 1943 – in der so genannten Fabrikaktion - wurde Hugo Lewandowski verhaftet, auf LKW’s verfrachtet und in die Synagoge Levetzowstraße (Moabit) gebracht.

Geheime Staatspolizei, SS sowie Berliner Schupos durchkämmten Berliner Fabriken nach Juden, um die restlichen Juden noch zu deportieren. Hugo Lewandowski blieb 6 Tage in dem Sammellager bis er mit weiteren 1.730 Juden zu Fuß durch die Berliner Straßen zum Güterbahnhof Moabit gebracht wurde. Er wurde am 3. März 1943 mit dem 33. Transport nach Auschwitz deportiert und ermordet. Hugo Lewandowski wird in der Transportliste unter der Nr. 587 geführt,

Nach dem Abtransport von Hugo Lewandowski kümmerte sich ihre Tante Trudchen um die beiden Kinder.