Selma Goldberg née Heymann

Location 
Schönwalder Str. 111
District
Spandau
Stone was laid
23 October 2012
Born
08 March 1883 in Stommeln
Deportation
on 26 February 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

amuel Goldberg wurde am 13. April 1876 im westpreußischen Gorzno (heute: Górzno/Polen) geboren. Er war seit 1903 verheiratet mit Selma Goldberg, geborene Heymann. Sie wurde am 8. März 1883 in Stommeln bei Köln geboren. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Dorothea (geb. 1905) studierte in Berlin Rechtswissenschaften und emigrierte mit ihrem Ehemann über Prag nach Montevideo (Uruguay). Frieda (geb. 1907) studierte Medizin und wanderte mit ihrem Ehemann nach Palästina aus. Josef (geb. 1909) studierte Jura und wanderte in die USA aus. <br />
<br />
Samuel Goldberg war ein wohlhabender und geachteter Bürger Spandaus und seit 1929 Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Spandau.<br />
<br />
Ein langjähriger Freund der Familie Goldberg schreibt nach 1945 in einer Eidesstattlichen Versicherung:<br />
<br />
„Herr Samuel Goldberg kam 1921 nach Berlin-Spandau und arbeitete in der Schönwalder Straße 111 als Dentist, wo er während der Inflationszeit auch eine Edelmetallankaufstelle hatte.<br />
<br />
Frau Selma Goldberg stammt aus der Textilbranche und eröffnete deshalb 1924 ein (Textil-) Teilzahlungsgeschäft unter dem Titel „Louis Salomon Nachfolger Elsana“. Da dieses Geschäft sehr bald ein Riesenerfolg wurde, stellte Herr Goldberg die Zahnarztpraxis ein, und das Teilzahlungsgeschäft wurde erweitert.<br />
<br />
Es nahm die 2. und 3. Etage des Hauses ein. Da das Teilzahlungsgeschäft bei ständigem Zuwachs von Kunden in der Schönwalder Straße sehr beengt war, wurde es als „Elsana“ in das Eckhaus Neuendorfer-Triftstraße verlegt.“<br />
<br />
Dorothea schreibt: „Infolge der Boykottmaßnahmen des Dritten Reiches wurde das Geschäft nach 1933 wieder nach der Schönwalder Straße 111 in eine Etage zurück verlegt.“<br />
<br />
Nach der Progromnacht am 9. November 1938 musste das Ehepaar Goldberg das Textilgeschäft endgültig aufgeben.<br />
<br />
Goldbergs mussten nun als Untermieter bei dem Juwelier Oskar Jonas, der ebenfalls jüdischer Herkunft war, in der Spandauer Roonstr. 16 wohnen. Im Februar 1941 zogen sie nach Berlin in die Westarpstraße 2 zu Samuel Goldbergs Schwester.<br />
<br />
Am 26. Februar 1943 wurde das Ehepaar Goldberg nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

amuel Goldberg wurde am 13. April 1876 im westpreußischen Gorzno (heute: Górzno/Polen) geboren. Er war seit 1903 verheiratet mit Selma Goldberg, geborene Heymann. Sie wurde am 8. März 1883 in Stommeln bei Köln geboren. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Dorothea (geb. 1905) studierte in Berlin Rechtswissenschaften und emigrierte mit ihrem Ehemann über Prag nach Montevideo (Uruguay). Frieda (geb. 1907) studierte Medizin und wanderte mit ihrem Ehemann nach Palästina aus. Josef (geb. 1909) studierte Jura und wanderte in die USA aus.

Samuel Goldberg war ein wohlhabender und geachteter Bürger Spandaus und seit 1929 Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Spandau.

Ein langjähriger Freund der Familie Goldberg schreibt nach 1945 in einer Eidesstattlichen Versicherung:

„Herr Samuel Goldberg kam 1921 nach Berlin-Spandau und arbeitete in der Schönwalder Straße 111 als Dentist, wo er während der Inflationszeit auch eine Edelmetallankaufstelle hatte.

Frau Selma Goldberg stammt aus der Textilbranche und eröffnete deshalb 1924 ein (Textil-) Teilzahlungsgeschäft unter dem Titel „Louis Salomon Nachfolger Elsana“. Da dieses Geschäft sehr bald ein Riesenerfolg wurde, stellte Herr Goldberg die Zahnarztpraxis ein, und das Teilzahlungsgeschäft wurde erweitert.

Es nahm die 2. und 3. Etage des Hauses ein. Da das Teilzahlungsgeschäft bei ständigem Zuwachs von Kunden in der Schönwalder Straße sehr beengt war, wurde es als „Elsana“ in das Eckhaus Neuendorfer-Triftstraße verlegt.“

Dorothea schreibt: „Infolge der Boykottmaßnahmen des Dritten Reiches wurde das Geschäft nach 1933 wieder nach der Schönwalder Straße 111 in eine Etage zurück verlegt.“

Nach der Progromnacht am 9. November 1938 musste das Ehepaar Goldberg das Textilgeschäft endgültig aufgeben.

Goldbergs mussten nun als Untermieter bei dem Juwelier Oskar Jonas, der ebenfalls jüdischer Herkunft war, in der Spandauer Roonstr. 16 wohnen. Im Februar 1941 zogen sie nach Berlin in die Westarpstraße 2 zu Samuel Goldbergs Schwester.

Am 26. Februar 1943 wurde das Ehepaar Goldberg nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.