Alfred Hirschfeldt

Location 
Pieskower Weg 2
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
12 June 2024
Born
16 June 1898 in Bad Polzin (Pommern) / Połczyn-Zdrój
Occupation
Kaufmann
Deportation
on 02 March 1943 from Berlin to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Alfred Hirschfeldt wurde am 16.Juni 1898 in Bad Polzin, Belgard/Pommern als Sohn des Handelsmannes Joseph Hirschfeldt und seiner Ehefrau Adele, geborene Marcuse geboren. Außer Alfred gab es noch eine Schwester mit Namen Rosa, die am 31. August 1896 in Polzin geboren wurde.

Lt. Berliner Adressbuch von 1932 wohnte Alfred Hirschfeldt in Prenzlauer Berg in der Straße 57, Abt. XIII Nr. 2

Nach Beendigung der Baumaßnahmen wurde diese Straße in Pieskower Weg umbenannt.

Der Ort Pieskow seit 1932 ein Ortsteil von Bad Saarow-Pieskow, Landkreis Oder-Spree wurde um die Jahrhundertwende zum Badeort ausgebaut. Die ehemalige Straße 57, Abt. XIII wurde nach diesem Badeort in Pieskower Weg umbenannt.

Mit der Errichtung des Neubaugebietes Greifswalder Straße veränderte sich der einstige Verlauf des Weges.

Alfred Hirschfeldt war ein jüdischer Kaufmann und war verheiratet mit Anna Lieschen geborene Buhse. Anna Lieschen wurde am 31. Mai 1903 in Benken, Krs. Zauch-Belzig/Mark Brandenburg geboren. Die Heirat fand am 24. Dezember 1929 in Berlin statt.

Anna Lieschen wohnte bis zu ihrer Heirat in der Dänenstr. 16. Zur Zeit der Eheschliessung arbeitete sie als Verkäuferin. Danach wohnte das Ehepaar im Pieskower Weg 2.

Anna Lieschen war evangelisch und hat vermutlich auf Druck des Nazi-Regimes sich von ihrem jüdischen Ehemann scheiden lassen. Die Ehe wurde durch das Urteil vom Landgericht Berlin vom 15. Dezember 1942 geschieden. Das Ehepaar hatte keine Kinder.

Nach Angaben in der Vermögenserklärung wohnte Alfred Hirschfeldt bereits seit September 1942 als Untermieter in der Neanderstraße 7 bei Levy. Wo zu dieser Zeit Anna Lieschen Hirschfeldt wohnte, ist nicht bekannt. Auch das weitere Schicksal nicht.

Wie so viele Juden wurde auch Alfred Hirschfeldt zwangsverpflichtet und mußte in der Firma Deutsche Waffen & Munitionsfabrik WK Borsigwerke arbeiten. Von dort wurde er am 2. März 1943 im Rahmen der so genannten Fabrikaktion verhaftet und mit dem 32. Transport in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet.

Als Fabrikaktion wird die Verhaftung der bis dahin von der Deportatioverschonten letzten Berliner Juden bezeichnetdie bis zum 27. Februar 1943 noch in Berliner Rüstungsbetrieben zwangsbeschäftigt waren.  

Gestapo und bewaffnete SS-Angehörige riegelten am Morgen des 27. Februars schlagartig 100 Betriebe ab und transportierten die Verhafteten in offenen Lastkraftwagen zu vorbereitenen Sammelstellen. In Berlin gab es viele Sammelstellen, u.a. Die Große Hamburger Straße 26, die Synagoge in der Levetzkowstraße 7/8.

Andere Juden, die durch den Judenstern kenntlich waren, wurden von der Schutzpolizei auf offener Straße verhaftet. Später durchsuchte die Gestapo Wohnungen und nahm die jüdischen Bewohner mit. Insgesamt wurden bei dieser Großrazzia in Berlin etwa 11.000 Juden inhaftiert.