Doris Ivers née Lehmann

Location 
Nikolsburger Platz 2
District
Wilmersdorf
Stone was laid
29 April 2012
Born
02 September 1879 in Wormditt (Ostpreußen) / Orneta
Deportation
on 14 December 1942 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Am Nikolsburger Platz 2 wohnte Doris Ivers, geb. Lehmann, die am 2. September 1879 in Wormditt (Ostpreußen, heute Orneta) geboren wurde. Registriert war sie von den Nazi-Behörden mit der Kennkarten-Nummer A 449970 als „jüd.“ (jüdisch) und „verw.“ (verwitwet). Als „Familienangehöriger“ war in den Personenakten ein Helmuth Ivers angegeben, der nach England „ausgewandert“ sei. Ob es ihr früherer Mann, ein Sohn oder ein Bruder war, ist ungeklärt.<br />
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In einer mit Bleistift am 9. Dezember 1942 ausgefüllten Vermögenserklärung, die im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam einzusehen ist, wird als Wohnung zum Zeitpunkt ihrer Deportation die Schaperstraße 2 angegeben, wo sie „ein Leerzimmer“ bei Leopold Brandt gemietet hatte. Vermutlich war sie zwangsweise vom Nikolsburger Platz dorthin umgesiedelt worden. Immerhin konnte sie einige Möbel mitnehmen, darunter einen Nähtisch. Bei der Dresdner Bank hatte sie 108,64 RM, bei einer Sparkasse 45,27 RM.<br />
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Erschreckend ist, wie viele Menschen an der geplanten Ausplünderung der zur Deportation und Ermordung vorgesehenen Frau beteiligt waren und wer sich daran bereicherte. Insgesamt wurde ihr Vermögen von einem Obergerichtsvollzieher namens H. Schlassus auf „2500 RM“ beziffert, er kassierte dafür 218 RM „Schätzkosten“. Ein von Frau Ivers beauftragter „Konsulent“, Hans Gumpert, der in der Mommsenstraße 56 wohnte, teilte schließlich der Finanzbehörde schriftlich mit, dass das Vermögen in Höhe von 1823 RM beschlagnahmt worden sei. Am 21. Januar 1941 hielt die Vermögensverwertungs-Außenstelle fest, dass Doris Ivers der Finanzkasse „6 RM Vermögenssteuer und Vollstreckungsgebühren“ schuldig sei, die von dem Gesamtbetrag abzuziehen seien.<br />
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Am 14. Dezember 1942 wurde Doris Ivers vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert

Am Nikolsburger Platz 2 wohnte Doris Ivers, geb. Lehmann, die am 2. September 1879 in Wormditt (Ostpreußen, heute Orneta) geboren wurde. Registriert war sie von den Nazi-Behörden mit der Kennkarten-Nummer A 449970 als „jüd.“ (jüdisch) und „verw.“ (verwitwet). Als „Familienangehöriger“ war in den Personenakten ein Helmuth Ivers angegeben, der nach England „ausgewandert“ sei. Ob es ihr früherer Mann, ein Sohn oder ein Bruder war, ist ungeklärt.

In einer mit Bleistift am 9. Dezember 1942 ausgefüllten Vermögenserklärung, die im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam einzusehen ist, wird als Wohnung zum Zeitpunkt ihrer Deportation die Schaperstraße 2 angegeben, wo sie „ein Leerzimmer“ bei Leopold Brandt gemietet hatte. Vermutlich war sie zwangsweise vom Nikolsburger Platz dorthin umgesiedelt worden. Immerhin konnte sie einige Möbel mitnehmen, darunter einen Nähtisch. Bei der Dresdner Bank hatte sie 108,64 RM, bei einer Sparkasse 45,27 RM.

Erschreckend ist, wie viele Menschen an der geplanten Ausplünderung der zur Deportation und Ermordung vorgesehenen Frau beteiligt waren und wer sich daran bereicherte. Insgesamt wurde ihr Vermögen von einem Obergerichtsvollzieher namens H. Schlassus auf „2500 RM“ beziffert, er kassierte dafür 218 RM „Schätzkosten“. Ein von Frau Ivers beauftragter „Konsulent“, Hans Gumpert, der in der Mommsenstraße 56 wohnte, teilte schließlich der Finanzbehörde schriftlich mit, dass das Vermögen in Höhe von 1823 RM beschlagnahmt worden sei. Am 21. Januar 1941 hielt die Vermögensverwertungs-Außenstelle fest, dass Doris Ivers der Finanzkasse „6 RM Vermögenssteuer und Vollstreckungsgebühren“ schuldig sei, die von dem Gesamtbetrag abzuziehen seien.

Am 14. Dezember 1942 wurde Doris Ivers vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert