Anna Martha Käthe Herrmann née Eylenburg

Location 
Konstanzer Straße 51
District
Wilmersdorf
Stone was laid
24 March 2023
Born
08 February 1899 in Kreuzburg O. S. (Schlesie) / Kluczbork
Deportation
on 19 November 1942 to Theresienstadt
Later deported
on 28 October 1944 to Auschwitz
Murdered
30 October 1944 in Auschwitz

Anna Martha Käthe Herrmann, geb. Eylenburg, wurde am 8. Februar 1899 in Kreuzburg O. S. (Kluczbork)/Schlesien geboren. Ihre Eltern waren Martin (ca. 1866-16.04.1934) und Hedwig Eylenburg; ihr Bruder war Gerhard Walter Paul Eylenburg (1897-1980). 

Von 1937 bis Anfang 1939 lebte Käthe Eylenburg am Hohenzollerndamm 160a. Am 1. März 1939 heiratete sie den jüdischen Apotheker Hellmut Franz Herrmann, mit dem sie danach bis mindestens Ende April 1939 in der Knesebeckstraße 32 wohnte. Mit dem „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ vom 30. April 1939 verloren die Herrmanns ihre Wohnung und lebten danach bis zum November 1942 zur Untermiete in einer der vier „Judenwohnungen“ in der Konstanzer Straße 51. Der gemeinsame Sohn, Uri Hellmut Herrmann, wurde am 2. März 1940 geboren. 

Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn wurde Käthe Herrmann mit dem „Alterstransport I/78“ am 19. November 1942 von Berlin in das „Altersghetto“ Theresienstadt deportiert (Transportnummer 9809). Gemeinsam mit ihrem Sohn wurde sie, getrennt von ihrem Mann, in Block G VI untergebracht, der eigens von der Ghettoverwaltung für Mütter mit Säuglingen und Kleinkindern bis zum 3. Lebensjahr vorgesehen war. Wegen der im Ghetto herrschenden Arbeitspflicht wurde Käthe Herrmann im Wirtschaftsbereich „Haushalt“ zu Arbeiten herangezogen. 

Aufgrund der katastrophalen hygienischen und sanitären Verhältnisse, der herrschenden Mangelernährung und grassierenden Infektionskrankheiten im Ghetto verlor Käthe Herrmann ihren kleinen Sohn durch schwere Krankheit am 12. Februar 1943.

Am 28. Oktober 1944 wurden sie und ihr Ehemann mit dem Transport „Ev“, dem letzten der sogenannten „Arbeitseinsatztransporte“ nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Für diesen Transport wurde Käthe Herrmann und ihr Mann Hellmut persönlich durch den Theresienstädter Lagerkommandanten, SS-Obersturmführer Karl Rahm, und den Hauptadjutanten Adolf Eichmanns, SS-Hauptsturmführer Ernst Möhs, selektiert (Transportnummer 218).

Der Transport „Ev“ mit 2026 Personen erreichte Auschwitz-Birkenau in der Nacht des 30. Oktober 1944. Bei der anschließenden Selektion durch die SS-Lagerärzte wurden Käthe und Hellmut Herrmann als „arbeitsunfähig“ selektiert und so wie 1687 weitere Theresienstädter Juden des Transports „Ev“ noch in der selben Nacht in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.