Ernst Josky

Location 
Innsbrucker Straße 28
District
Schöneberg
Stone was laid
06 May 2024
Born
13 September 1875 in Dresden
Occupation
Kaufmann
Dead
05 December 1936 in Berlin

Ernst wurde am 13. September 1875 in Dresden in eine jüdische Familie als viertes von fünf Kindern geboren. Sein Vater war der Kaufmann Benjamin Josky aus Berlin und Julie Josky, geb. Raudnitz aus Prag.

Ernst hatte die Brüder Felix (geb. 1870), Willy (geb. 1872), und die Schwestern Alice (geb. 1873) und Betty (geb. 1878). Der Bruder Willy verstarb 1905 im Alter von 32 Jahren an Epilepsie in der Städtischen Anstalt Wuhlgarten. Der Bruder Felix wurde ein in seiner Zeit recht bekannter Schriftsteller. Er verfasste Gedichtbände, Romane, Bühnenstücke, Drehbücher für Stummfilme und Liedtexte (u.a. für Claire Waldoff). Die Schwester Betty heiratete den Kaufmann Theodor Meyerstein, der mit Rohwolle handelte und fast jährlich für seine Geschäfte mit dem Dampfer 1. Klasse nach Südamerika reiste. Er verstarb im September 1935. Über die Schwester Alice ist am wenigsten bekannt. Sie war nicht verheiratet und lebte vermutlich bei den Eltern und später bei den Brüdern.

Von Ernst Josky existieren die Geburts- und die Sterbeurkunde und diverse Einträge in den Berliner Adressbüchern. Die Familie Josky lebte seit etwa 1897 wieder in Berlin, nachdem sie vorher in Dresden und in Leipzig wohnten. Die erste Adresse war in der Kreuzberger Straße 185, Parterre.

Bis 1909, als der Vater Benjamin Josky starb, firmierten sowohl der Vater als auch Felix und Ernst als eigenständige Kaufleute unter dieser Adresse.

Ab 1913 erscheinen drei Namenseinträge unter der Bamberger Straße 60: Julie Josky als Rentiere, also als Frau, die von eigenem Geld lebt, Felix als Kaufmann und „Vertretung für Adolf Goldschmidt, Leipzig“ und Ernst, als Kaufmann für Hutschmuck.

Als die Mutter Julie Josky am 16. Oktober 1922, laut ihrer Sterbeurkunde in der Bamberger Straße 60 starb, war es Ernst, der den Sterbefall beim Standesamt meldete. Zu diesem Zeitpunkt war seine Adresse Kaiserdamm 116. Im Berliner jüdischen Adressbuch von 1930/31 sind allerdings beide Brüder auch mit der Adresse Bamberger Straße 60 genannt.

Ab 1933 erscheint Ernst Josky im Berliner Adressbuch mit der Adresse Innsbrucker Straße 28. Dort verstarb Ernst am 5.12.1936 im Alter von 61 Jahren.

Die anderen Geschwister Josky lebten dort zumindest bis zur Volkszählung im Mai 1939, bevor sie zwangsweise in die Aschaffenburger Straße 6 umziehen mussten. Von der Adresse wurden Felix, Alice und Betty am 25. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie nach kurzer Zeit an den schlimmen Bedingungen starben.