Herbert Schmeisser

Verlegeort
Hennigsdorfer Straße 17
Historischer Name
Hennigsdorfer Straße
Bezirk/Ortsteil
Heiligensee
Verlegedatum
05. Dezember 2017
Geboren
20. Oktober 1902 in Berlin (unklar)
Beruf
Geschäftsmann ?
Verhaftet
28. Januar 1937 bis 21. Oktober 1937 in unbekannt
Verhaftet
28. Februar 1939 bis 22. Juni 1939 in Moabit
Verhaftet
22. Juni 1939 bis 16. August 1940 in Plötzensee
Verhaftet
16. August 1940 bis 10. Januar 1941 in KZ Sachsenhausen
Verstorben an den Folgen von Haft und Folter
10. Januar 1941 in KZ Sachenhausen

Herbert Schmeisser wurde am 20. Oktober 1902 geboren und evangelisch getauft. Seine Eltern waren Paul Schmeisser und Auguste Schmeisser, geb. Pameyer.<br />
Um 1905 erwarb Paul Schmeisser das Mühlen- und Wohnhausgrundstück in der Hennigsdorfer Str. 17. Hier befand sich eine Bäckerei, die durch einen Anbau in das „Ausflugscafe zum Windbock“ umgewandelt wurde. 1920 hieß es dann „Restaurant unter den 7 Linden“.<br />
Herbert Schmeisser besuchte bis 1915 die Volksschulen in Heiligensee und Tegel. Sein Vater richtete ihm 1919 auf dem Grundstück ein Kolonialwarengeschäft ein, das Herbert erfolgreich bis 1936 betrieb. Von seinen Ersparnissen errichtete er sich ein Gartenhäuschen auf demselben Grundstück und machte 1926 den Führerschein.<br />
<br />
Herbert Schmeisser wurde auf Grund seiner Homosexualität am 28. Januar 1937 zu einer Freiheitstrafe von einem Jahr verurteilt. Die Haft verbüßte er bis zum 21. Oktober 1937. Danach half er in der Gaswirtschaft seiner Eltern aus.<br />
<br />
Am 28. Februar 1939 wurde Herbert Schmeisser erneut durch die Geheime Staatspolizei festgenommen und befand sich seit 7. März 1939 in Untersuchungshaft in Moabit. <br />
Am 22. Juni 1939 verurteilte man ihn erneut aus obigem Grund. Zur Strafverbüßung wurde er in die Strafanstalt Plötzensee transportiert. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,71 m groß, breites Kinn und spitze Nase, kein Bart und blaue Augen. Die Haft sollte am 16. August 1940 enden. Mehrere Gnadengesuche wurden abgelehnt.<br />
<br />
Es ist anzunehmen, dass Herbert Schmeisser nach Verbüßung seiner Strafe direkt in das KZ Sachsenhausen gebracht wurde.<br />
Er erhielt dort die Häftlingsnummer 34503 und wurde unter der Häftlingskategorie BV/175 geführt. BV stand für Berufsverbrecher, also einen Mann, der mehr als einmal bestraft wurde. Die Zahl 175 stand für den § 175 des Reichsstrafgesetzbuches.<br />
<br />
Herbert Schmeisser starb am 10. Januar 1941 um 16 Uhr laut Sterbeurkunde an einer Meningitis. Dies war in der Sprache der Mörder eine der üblichen fingierten Todesursachen.<br />

Herbert Schmeisser wurde am 20. Oktober 1902 geboren und evangelisch getauft. Seine Eltern waren Paul Schmeisser und Auguste Schmeisser, geb. Pameyer.
Um 1905 erwarb Paul Schmeisser das Mühlen- und Wohnhausgrundstück in der Hennigsdorfer Str. 17. Hier befand sich eine Bäckerei, die durch einen Anbau in das „Ausflugscafe zum Windbock“ umgewandelt wurde. 1920 hieß es dann „Restaurant unter den 7 Linden“.
Herbert Schmeisser besuchte bis 1915 die Volksschulen in Heiligensee und Tegel. Sein Vater richtete ihm 1919 auf dem Grundstück ein Kolonialwarengeschäft ein, das Herbert erfolgreich bis 1936 betrieb. Von seinen Ersparnissen errichtete er sich ein Gartenhäuschen auf demselben Grundstück und machte 1926 den Führerschein.

Herbert Schmeisser wurde auf Grund seiner Homosexualität am 28. Januar 1937 zu einer Freiheitstrafe von einem Jahr verurteilt. Die Haft verbüßte er bis zum 21. Oktober 1937. Danach half er in der Gaswirtschaft seiner Eltern aus.

Am 28. Februar 1939 wurde Herbert Schmeisser erneut durch die Geheime Staatspolizei festgenommen und befand sich seit 7. März 1939 in Untersuchungshaft in Moabit.
Am 22. Juni 1939 verurteilte man ihn erneut aus obigem Grund. Zur Strafverbüßung wurde er in die Strafanstalt Plötzensee transportiert. Dort beschrieb man ihn wie folgt: 1,71 m groß, breites Kinn und spitze Nase, kein Bart und blaue Augen. Die Haft sollte am 16. August 1940 enden. Mehrere Gnadengesuche wurden abgelehnt.

Es ist anzunehmen, dass Herbert Schmeisser nach Verbüßung seiner Strafe direkt in das KZ Sachsenhausen gebracht wurde.
Er erhielt dort die Häftlingsnummer 34503 und wurde unter der Häftlingskategorie BV/175 geführt. BV stand für Berufsverbrecher, also einen Mann, der mehr als einmal bestraft wurde. Die Zahl 175 stand für den § 175 des Reichsstrafgesetzbuches.

Herbert Schmeisser starb am 10. Januar 1941 um 16 Uhr laut Sterbeurkunde an einer Meningitis. Dies war in der Sprache der Mörder eine der üblichen fingierten Todesursachen.