Dr. Siegfried Ksinski

Verlegeort
Pacelliallee 57
Historischer Name
Cecilienallee 57
Bezirk/Ortsteil
Dahlem
Verlegedatum
27. Januar 2023
Geboren
08. Februar 1890 in Schrimm (Posen) / Śrem
Beruf
Arzt
Deportation
am 29. November 1942 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Dr. Siegfried Ksinski ist am 08.02.1890 in Schrimm, im heutigen Polen, geboren. Er kam im Jahr 1909, also mit 19 Jahren nach Berlin, um hier Medizin zu studieren. Im Anschluss dazu machte er eine Spezialisierung auf Augenkrankheiten, welche er erfolgreich abschloss.

Dr. Ksinski zog nach Friedrichshain und eröffnete nun 1921 eine Praxis in der Warschauer Straße 78, welche von vielen Patienten besucht wurde. Er besaß auch eine Zulassung für Krankenkassen.
17 Jahre lang führte Dr. Ksinski seine Praxis, doch dann wurde ihm, wie vielen seiner Kollegen, durch die Vierte Verordnung zum Reichsbürgergesetz von 1938 die Approbation entzogen. Daraufhin musste er seine Praxis schließen.

Neben Friedrichshain war er auch eine Zeit lang in Zehlendorf wohnhaft, freiwillig lebte er zuletzt in der Pacelliallee 57, damals noch Cecilienallee. Später zog er mit seiner Frau nach Charlottenburg, dort lebten sie jedoch nicht alleine, sondern mussten sich die 4 ½ Zimmerwohnung, von denen sie selbst zwei Zimmer bewohnten, mit jüdischen Untermietern teilen.
Die Duisburger Str. 12 ist die letzte bekannte Adresse von Dr. Ksinski.

Durch seinen Beruf als Arzt konnte er sich einiges an Geld beiseitelegen. Von diesem einst großen Vermögen waren 1942 nur noch 9000 RM übrig, welche, ebenso wie das Inventar der Wohnung “zu Gunsten des dt. Reichs” eingezogen wurden.

Am 29.11.1942 wurde Dr. Ksinski von Berlin aus nach Ausschwitz deportiert. Dort wurde er letztendlich auch im Konzentrations- und Vernichtungslager umgebracht.