Jacob Kaufmann

Location 
Pasteurstraße 24
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
07 June 2013
Born
01 March 1881 in Rümnick / Râmnicu Sărat
Deportation
on 19 October 1942 to Riga
Murdered
22 October 1942

Jacob Kaufmann wurde am 1. März 1881 in Ramnic-Sarat, Rumänien, geboren. Er war verheiratet mit Selma Kaufmann, geb. Glücksmann, aus Berlin. Beide hatten eine gemeinsame Tochter, Alice Rita, die am 6. April 1911 in Berlin geboren wurde. Im Berliner Adreßbuch von 1935 ist Jacob Kaufmann mit der Berufsbezeichnung Kaufmann eingetragen.<br />
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In seiner Vermögenserklärung, die die Nazis jedem Juden kurz vor seiner Deportation abverlangten, hat er angegeben, von Beruf Maschinenfahrer in der Pertrix Werke GmbH, Sedanstr. 53a in Niederschöneweide (heute Bruno-Bürgel-Weg), zu sein. Es ist anzunehmen, dass er Zwangsarbeit leisten musste. In diesem Werk waren schon seit 1938 jüdische Zwangsarbeiter eingesetzt. Dort wurden Batterien, Taschenlampen und ab 1934 auch Patronenhülsen hergestellt.<br />
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Für die 4-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus I. Etage in der Pasteurstraße 11 zahlte die Familie an die Vermieterin Margarete Zimmermann eine monatliche Miete von 85 RM.<br />
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Die Tochter Alice wohnte mit ihrem Verlobten Herbert H. David von Mitte 1938 bis Januar 1939 in der Düsseldorfer Str. bei der Familie Manasse und zog kurz vor ihrer Auswanderung in die USA noch einmal zu ihren Eltern in die Pasteurstr. 11, weil ihre Möbel schon verpackt waren und sie mit den Eltern zusammen sein wollte. Alice und Herbert durften in Deutschland nicht heiraten, das taten sie erst in den USA. Beide wurden 1940 eingebürgert, da waren Alice 29 und Herbert 30 Jahre alt. Alice hat als Stenotypistin und Herbert als Vertreter gearbeitet.<br />
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Selma und Jacob Kaufmann wurden am 19. Oktober 1942 durch die Geheime Staatspolizei Berlin, Staatspolizeileitstelle, mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort am 22. Oktober 1942 ermordet. Selma war fast 60 und Jacob 61 Jahre alt.

Jacob Kaufmann wurde am 1. März 1881 in Ramnic-Sarat, Rumänien, geboren. Er war verheiratet mit Selma Kaufmann, geb. Glücksmann, aus Berlin. Beide hatten eine gemeinsame Tochter, Alice Rita, die am 6. April 1911 in Berlin geboren wurde. Im Berliner Adreßbuch von 1935 ist Jacob Kaufmann mit der Berufsbezeichnung Kaufmann eingetragen.

In seiner Vermögenserklärung, die die Nazis jedem Juden kurz vor seiner Deportation abverlangten, hat er angegeben, von Beruf Maschinenfahrer in der Pertrix Werke GmbH, Sedanstr. 53a in Niederschöneweide (heute Bruno-Bürgel-Weg), zu sein. Es ist anzunehmen, dass er Zwangsarbeit leisten musste. In diesem Werk waren schon seit 1938 jüdische Zwangsarbeiter eingesetzt. Dort wurden Batterien, Taschenlampen und ab 1934 auch Patronenhülsen hergestellt.

Für die 4-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus I. Etage in der Pasteurstraße 11 zahlte die Familie an die Vermieterin Margarete Zimmermann eine monatliche Miete von 85 RM.

Die Tochter Alice wohnte mit ihrem Verlobten Herbert H. David von Mitte 1938 bis Januar 1939 in der Düsseldorfer Str. bei der Familie Manasse und zog kurz vor ihrer Auswanderung in die USA noch einmal zu ihren Eltern in die Pasteurstr. 11, weil ihre Möbel schon verpackt waren und sie mit den Eltern zusammen sein wollte. Alice und Herbert durften in Deutschland nicht heiraten, das taten sie erst in den USA. Beide wurden 1940 eingebürgert, da waren Alice 29 und Herbert 30 Jahre alt. Alice hat als Stenotypistin und Herbert als Vertreter gearbeitet.

Selma und Jacob Kaufmann wurden am 19. Oktober 1942 durch die Geheime Staatspolizei Berlin, Staatspolizeileitstelle, mit dem „21. Osttransport“ nach Riga deportiert und dort am 22. Oktober 1942 ermordet. Selma war fast 60 und Jacob 61 Jahre alt.