Bertha London née Gross

Location 
Schönhauser Allee 174
District
Prenzlauer Berg
Stone was laid
27 April 2012
Born
12 January 1879 in Schlochau (Westpreußen) / Człuchów
Deportation
on 19 January 1942
Murdered
in Riga

Bertha Groß wurde am 12. Januar 1879 in der damals preußischen Kreisstadt Schlochau (dem heutigen Człuchów) geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Louis Groß und seiner Ehefrau Rochle, geborene Weile. Ernestine wuchs als jüngste Tochter des Ehepaars im Kreis von vier Geschwistern auf: Ihre Brüder Sally und Alex Groß waren 1874 und 1876 in Schlochau geboren worden, ihre Schwester Ernestine im Jahr 1879, ihr jüngerer Bruder Leopold kam 1881 zur Welt. Über die Kindheit und Jugend von Bertha und ihren Geschwistern in Schlochau haben sich keine Zeugnisse erhalten. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehörten ihre Eltern aber der jüdischen Gemeinde der Stadt an, zu der zum Zeitpunkt der Geburt von Bertha knapp 500 der 3400 Einwohner Schlochaus zählten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde am Ortsrand eine Synagoge errichtet, die Kinder der jüdischen Gemeinde besuchten die städtische Schule, nachdem eine eigene Schule Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossen worden war. Wie in anderen Ortschaften im damaligen Westpreußen kam es um die Jahrhundertwende zu Ausschreitungen. Lokale Antisemiten riefen 1900 die Bevölkerung auf, die Geschäfte jüdischer Familien zu boykottieren. Bereits vorher hatte, wie überall in den kleinen Landstädten der Region, eine Landflucht in die größeren wirtschaftlichen Zentren eingesetzt – vor allem nach Berlin und Breslau (Wrocław). Auch Bertha Groß verließ spätestens nach ihrem Schulabschluss die Stadt und zog vermutlich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in die Hauptstadt gezogen. Zum gleichen Zeitpunkt oder kurz danach zogen bis auf Leopold auch ihre Geschwister nach Berlin. Ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder verblieben in Schlochau, wo ihre Mutter vor 1902 verstarb und ihr Vater als Witwer weiterlebte. Berthas ältere Brüder hatten wie ihr Vater kaufmännische Berufe ergriffen und lebten in Mitte: Sally Groß in der der Alten Jacobstraße 56 und Alex Groß am Michaelkirchplatz 1. Die Schwestern Bertha und Ernestine waren in Berlin als Schneiderinnen beschäftigt. Ernestine lebte ganz in der Nähe ihres Bruders Alex in der Josephstraße 5. Heute überbaut, ging die Straße westlich vom Michaelkirchplatz ab.

Am 14. Oktober 1909 heiratete Bertha Groß den aus Lautenburg (Lidzbark) stammenden, geschiedenen Kaufmann Isaak (Isidor) London, der in Rixdorf ansässig war. Ab 1910 lebte das Paar in einer Wohnung in der zweiten Etage der Rixdorfer Jonasstraße 3 nahe des Körnerparks, der in dieser Zeit angelegt wurde. Bis auf Leopold vermählten sich auch ihre Geschwister in den 1900er-Jahren: Ihre Schwester Ernestine heiratete 1902 den Kunstmaler und zeitweiligen Antiquitätenhändler Bernhard Jellinek, Martha Silbermann wurde die Ehefrau ihres Bruders Sally und ihr Bruder Alex heiratete 1905 die ebenfalls aus Schlochau stammende Rosa Dora Salinger. 1909 wurde Berthas Neffe Heinz Groß als Sohn von Alex und Rosa Groß geboren. Bertha und Isaak London blieben kinderlos. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog auch Ernestines jüngster Bruder, inzwischen wie seine Brüder als Kaufmann beschäftigt, nach Berlin. Alex betrieb mit seiner Frau eine Handlung für Wäsche und Weißwaren in der Augsburger Straße, Sally war kaufmännischer Angestellter des Herrenausstatters „J. Horwitz & Co.“ in der Mohrenstraße 35. 1918 zogen auch die Londons noch einmal um: Zunächst in die Elbinger Straße 22 (der heutigen Danziger Straße) und nur kurze Zeit später in die Elbinger Straße 46 im Prenzlauer Berg. Berthas Schwester Ernestine betrieb Mitte der 1920er-Jahre mit Bernhard Jellinek eine Kunst- und Antiquitätenhandlung in Steglitz. Im Jahr 1928 verstarb Berthas Ehemann Isaak im Alter von 56 Jahren in Berlin, Bertha lebte als Witwe Ende der 1930er-Jahre weiter in der Elbinger Straße, bevor sie 1931 eine Wohnung in der Schönhauser Allee 174 bezog. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Londons im Berlin der Weimarer Republik und seit dem Tod Isaaks der verwitweten Bertha geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Bertha London und ihre Verwandten. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab 1935 war der Ehemann von Berthas Schwester, Bernhard Jellinek, gezwungen, die Kunstmalerei aufzugeben. Er wurde in den Berliner Adressbüchern seitdem mit der Tätigkeit „Gelegenheitskäufe“ geführt. Auch die Berufstätigkeit von Berthas Brüdern wurde eingeschränkt. Der Herrenausstatter „J. Horwitz & Co.“ war bereits 1931 liquidiert worden und Sally Groß hatte immer weniger Möglichkeiten, seinen Beruf als Kaufmann in Berlin auszuüben. Das Geschäft von Alex und Rosa Groß in der Augsburger Straße war ab 1933 von den antisemitischen Kampagnen und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in Boykotten sowie den Pogromen im Mai und November 1938 in Berlin erfuhren, als sowohl ihr Ladengeschäft als auch ihre angrenzenden Privaträume geplündert wurden. Der Neffe von Ernestine, Heinz Groß, verließ Deutschland Mitte der 1930er-Jahre. Ob auch Bertha London und weitere Angehörige erwogen, das Land zu verlassen, ist nicht bekannt. Sollten Schritte unternommen worden sein, so scheiterten sie letztlich. Im Jahr 1937 verstarb Ernestines Ehemann und Bertha nahm ihre Schwester in ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 174 auf. 1939 war in der Wohnung auch für kurze Zeit Rosa Groß gemeldet, bevor diese mit ihrem Ehemann Alex ihre letzte Berliner Wohnung in der Kastanienallee 100 bezog. Das Leben in Berlin nahm für die Schwestern Ernestine und Bertha Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre den Charakter eines Existenzkampfes an. Bertha London musste Zwangsarbeit bei einem in Berlin ansässigen Unternehmen leisten und vermutlich auch die bei ihr lebende Schwester Ernestine. Anders als für Bertha haben sich hierzu für Ernestine aber keine eindeutigen Quellen erhalten. Um nur eine der vielen weiteren, einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sich die Schwestern mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlins mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Bertha London und Ernestine Jellinek erhielten den Deportationsbescheid im Januar 1942. Das Schwesternpaar wurde von Polizisten der Stapoleitstelle und der Kriminalpolizei aus ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 174 in das provisorisch umfunktionierte Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 7–8 verbracht. Von der Levetzowstraße wurden sie am 19. Januar 1942 mit dem „9. Osttransport“ über den Bahnhof Grunewald in das Ghetto Riga deportiert. Bertha London wurde entweder direkt nach der Ankunft in Riga-Šķirotava ermordet oder zunächst wie ihre Schwester Ernestine im Ghetto zu Zwangsarbeiten gezwungen. Das letzte dokumentierte Lebenszeichen für Ernestine Jellinek ist ein Personenverzeichnis der Gewerbebetriebe des Rigaer Ghettos vom 10. August 1942. Beide Schwestern gehörten 1945 nicht zu den wenigen Überlebenden der nach Riga deportierten Berliner_innen.

Nur wenige von Bertha Londons Angehörigen überlebten die NS-Verfolgung. Ihr Bruder Alex war nur wenige Tage vor Bertha, am 13. Januar 1941, mit seiner Ehefrau nach Riga deportiert und dort ermordet worden. Deren Sohn, Heinz Groß, und dessen 1937 und 1945 geborenen Kinder überlebten im Exil in Palästina. Berthas Bruder Sally Groß und dessen Ehefrau wählten angesichts der drohenden Deportation im Januar 1942 den Freitod. Berthas Bruder Leopold wurde am 29. November 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Bertha Groß wurde am 12. Januar 1879 in der damals preußischen Kreisstadt Schlochau (dem heutigen Człuchów) geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Louis Groß und seiner Ehefrau Rochle, geborene Weile. Ernestine wuchs als jüngste Tochter des Ehepaars im Kreis von vier Geschwistern auf: Ihre Brüder Sally und Alex Groß waren 1874 und 1876 in Schlochau geboren worden, ihre Schwester Ernestine im Jahr 1879, ihr jüngerer Bruder Leopold kam 1881 zur Welt. Über die Kindheit und Jugend von Bertha und ihren Geschwistern in Schlochau haben sich keine Zeugnisse erhalten. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehörten ihre Eltern aber der jüdischen Gemeinde der Stadt an, zu der zum Zeitpunkt der Geburt von Bertha knapp 500 der 3400 Einwohner Schlochaus zählten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde am Ortsrand eine Synagoge errichtet, die Kinder der jüdischen Gemeinde besuchten die städtische Schule, nachdem eine eigene Schule Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossen worden war. Wie in anderen Ortschaften im damaligen Westpreußen kam es um die Jahrhundertwende zu Ausschreitungen. Lokale Antisemiten riefen 1900 die Bevölkerung auf, die Geschäfte jüdischer Familien zu boykottieren. Bereits vorher hatte, wie überall in den kleinen Landstädten der Region, eine Landflucht in die größeren wirtschaftlichen Zentren eingesetzt – vor allem nach Berlin und Breslau (Wrocław). Auch Bertha Groß verließ spätestens nach ihrem Schulabschluss die Stadt und zog vermutlich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in die Hauptstadt gezogen. Zum gleichen Zeitpunkt oder kurz danach zogen bis auf Leopold auch ihre Geschwister nach Berlin. Ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder verblieben in Schlochau, wo ihre Mutter vor 1902 verstarb und ihr Vater als Witwer weiterlebte. Berthas ältere Brüder hatten wie ihr Vater kaufmännische Berufe ergriffen und lebten in Mitte: Sally Groß in der der Alten Jacobstraße 56 und Alex Groß am Michaelkirchplatz 1. Die Schwestern Bertha und Ernestine waren in Berlin als Schneiderinnen beschäftigt. Ernestine lebte ganz in der Nähe ihres Bruders Alex in der Josephstraße 5. Heute überbaut, ging die Straße westlich vom Michaelkirchplatz ab.

Am 14. Oktober 1909 heiratete Bertha Groß den aus Lautenburg (Lidzbark) stammenden, geschiedenen Kaufmann Isaak (Isidor) London, der in Rixdorf ansässig war. Ab 1910 lebte das Paar in einer Wohnung in der zweiten Etage der Rixdorfer Jonasstraße 3 nahe des Körnerparks, der in dieser Zeit angelegt wurde. Bis auf Leopold vermählten sich auch ihre Geschwister in den 1900er-Jahren: Ihre Schwester Ernestine heiratete 1902 den Kunstmaler und zeitweiligen Antiquitätenhändler Bernhard Jellinek, Martha Silbermann wurde die Ehefrau ihres Bruders Sally und ihr Bruder Alex heiratete 1905 die ebenfalls aus Schlochau stammende Rosa Dora Salinger. 1909 wurde Berthas Neffe Heinz Groß als Sohn von Alex und Rosa Groß geboren. Bertha und Isaak London blieben kinderlos. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zog auch Ernestines jüngster Bruder, inzwischen wie seine Brüder als Kaufmann beschäftigt, nach Berlin. Alex betrieb mit seiner Frau eine Handlung für Wäsche und Weißwaren in der Augsburger Straße, Sally war kaufmännischer Angestellter des Herrenausstatters „J. Horwitz & Co.“ in der Mohrenstraße 35. 1918 zogen auch die Londons noch einmal um: Zunächst in die Elbinger Straße 22 (der heutigen Danziger Straße) und nur kurze Zeit später in die Elbinger Straße 46 im Prenzlauer Berg. Berthas Schwester Ernestine betrieb Mitte der 1920er-Jahre mit Bernhard Jellinek eine Kunst- und Antiquitätenhandlung in Steglitz. Im Jahr 1928 verstarb Berthas Ehemann Isaak im Alter von 56 Jahren in Berlin, Bertha lebte als Witwe Ende der 1930er-Jahre weiter in der Elbinger Straße, bevor sie 1931 eine Wohnung in der Schönhauser Allee 174 bezog. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Londons im Berlin der Weimarer Republik und seit dem Tod Isaaks der verwitweten Bertha geben könnten.

Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 – beziehungsweise aller Personen, die nach den Nürnberger Gesetzen im NS-Staat als Juden galten – begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen Bertha London und ihre Verwandten. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Ab 1935 war der Ehemann von Berthas Schwester, Bernhard Jellinek, gezwungen, die Kunstmalerei aufzugeben. Er wurde in den Berliner Adressbüchern seitdem mit der Tätigkeit „Gelegenheitskäufe“ geführt. Auch die Berufstätigkeit von Berthas Brüdern wurde eingeschränkt. Der Herrenausstatter „J. Horwitz & Co.“ war bereits 1931 liquidiert worden und Sally Groß hatte immer weniger Möglichkeiten, seinen Beruf als Kaufmann in Berlin auszuüben. Das Geschäft von Alex und Rosa Groß in der Augsburger Straße war ab 1933 von den antisemitischen Kampagnen und Ausschreitungen betroffen, die ihren sichtbarsten Ausdruck in Boykotten sowie den Pogromen im Juni und November 1938 in Berlin erfuhren, als sowohl ihr Ladengeschäft als auch ihre angrenzenden Privaträume geplündert wurden. Der Neffe von Ernestine, Heinz Groß, verließ Deutschland Mitte der 1930er-Jahre. Ob auch Bertha London und weitere Angehörige erwogen, das Land zu verlassen, ist nicht bekannt. Sollten Schritte unternommen worden sein, so scheiterten sie letztlich. Im Jahr 1937 verstarb Ernestines Ehemann und Bertha nahm ihre Schwester in ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 174 auf. 1939 war in der Wohnung auch für kurze Zeit Rosa Groß gemeldet, bevor diese mit ihrem Ehemann Alex ihre letzte Berliner Wohnung in der Kastanienallee 100 bezog. Das Leben in Berlin nahm für die Schwestern Ernestine und Bertha Ende der 1930er-Jahre und Anfang der 1940er-Jahre den Charakter eines Existenzkampfes an. Bertha London musste Zwangsarbeit bei einem in Berlin ansässigen Unternehmen leisten und vermutlich auch die bei ihr lebende Schwester Ernestine. Anders als für Bertha haben sich hierzu für Ernestine aber keine eindeutigen Quellen erhalten. Um nur eine der vielen weiteren, einschneidenden Maßnahmen zu nennen, konnten sich die Schwestern mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 „über die Kennzeichnung der Juden“ nur noch mit stigmatisierendem „Judenstern“ in der Öffentlichkeit bewegen.
Der Entrechtung folgte die Deportation: Am 1. Oktober 1941 teilte die Gestapo der Jüdischen Gemeinde Berlins mit, dass die „Umsiedlung“ der Berliner Juden beginnen würde. Bertha London und Ernestine Jellinek erhielten den Deportationsbescheid im Januar 1942. Das Schwesternpaar wurde von Polizisten der Stapoleitstelle und der Kriminalpolizei aus ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 174 in das provisorisch umfunktionierte Sammellager in der ehemaligen Synagoge Levetzowstraße 7–8 verbracht. Von der Levetzowstraße wurden sie am 19. Januar 1942 mit dem „9. Osttransport“ über den Bahnhof Grunewald in das Ghetto Riga deportiert. Bertha London wurde entweder direkt nach der Ankunft in Riga-Šķirotava ermordet oder zunächst wie ihre Schwester Ernestine im Ghetto zu Zwangsarbeiten gezwungen. Das letzte dokumentierte Lebenszeichen für Ernestine Jellinek ist ein Personenverzeichnis der Gewerbebetriebe des Rigaer Ghettos vom 10. August 1942. Beide Schwestern gehörten 1945 nicht zu den wenigen Überlebenden der nach Riga deportierten Berliner_innen.

Nur wenige von Bertha Londons Angehörigen überlebten die NS-Verfolgung. Ihr Bruder Alex war nur wenige Tage vor Bertha, am 13. Januar 1941, mit seiner Ehefrau nach Riga deportiert und dort ermordet worden. Deren Sohn, Heinz Groß, und dessen 1937 und 1945 geborenen Kinder überlebten im Exil in Palästina. Berthas Bruder Sally Groß und dessen Ehefrau wählten angesichts der drohenden Deportation im Januar 1942 den Freitod. Berthas Bruder Leopold wurde am 29. November 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.