Stella Ehrlich née May

Location 
Livländischestr. 26
District
Wilmersdorf
Stone was laid
25 October 2012
Born
07 February 1893 in Wien
Occupation
Schauspielerin
Deportation
on 17 May 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Stella Ehrlich, geborene May, die mit ihrem Mann Kurt Ehrlich in der Livländischen Straße 26 wohnte, ist zwischen 1913 und 1933 in Berlin eine wohlbekannte Schauspielerin gewesen, die unter ihrem Künstlernamen Stella Hay auftrat. Sie wurde am 7. Februar 1893 als Tochter eines wohlhabenden Arztes in Wien geboren, wo sie zur Schule und auf die Schauspielschule ging. Die Familie zog bald nach der Jahrhundertwende nach Berlin um.

Schon mit 20 Jahren hatte sie in Berlin ein Engagement am Deutschen Theater unter Max Reinhardt, sie spielte die Titelrolle in Henrik Ibsens Drama Hedda Gabler. Sie war eine beachtete Rezitatorin und gehörte nach 1933 dem Jüdischen Kulturbund an.

Nach ihrer ersten großen Rolle nannte sie später auch ihre 1915 geborene Tochter Hedda. Diese emigrierte 1938 über England in die USA und stand mit der Mutter, die zu dieser Zeit in einer Fabrik arbeiten musste, bis 1941 in Korrespondenz.

1965 gelang es Hedda Ehrlich nach zähen Verhandlungen, über die United Restitution Organization ihren Antrag auf Entschädigung durchzusetzen. Es ging, wie das damals offiziell genannt wurde, um „Schaden an Freiheit“ und „Berufsschaden“. Schließlich erhielt sie 19 160 DM für ihre Mutter und eine ähnliche Summe für ihren Vater Kurt. 

Kurt Ehrlich, geboren am 20. März 1883 in Frankfurt/Oder, war ein vermögender Kaufmann, der eine Kohlengroßhandlung mit mehreren Niederlassungen in Berlin leitete. Die Familie wohnte in einer geräumigen 8-Zimmer-Wohnung in der Bleibtreustraße mit mehreren Bediensteten, großem Auto und Chauffeur. Die Wohnung war luxuriös ausgestattet, Kurt und Stella Ehrlich besaßen wertvolle Bilder bekannter Künstler.

Nach 1933 verliefen die Geschäfte zunehmend schlechter, weil jüdische Unternehmen boykottiert wurden. Kurt Ehrlich musste sein Geschäft am Westhafen aufgeben, seine Frau Stella hatte Auftrittsverbot. Sie mussten sich in ein bescheideneres Umfeld in die Livländische Straße 26 zurückziehen, wo sie bei der Familie Kreutzberger (über die nichts weiter bekannt ist) zur Untermiete wohnten. Er hatte im Haus ein kleines Verkaufsbüro.

Das Ehepaar Ehrlich wurde im Alter von 60 und 50 Jahren über das Sammellager an der Großen Hamburger Straße 26, wohin sie gewaltsam gebracht worden waren, am 17. Mai 1943 zusammen mit 406 jüdischen Berlinern vom Bahnhof Grunewald ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Der Zug kam zwei Tage später dort an. Bis auf wenige Männer und Frauen wurden alle in den Gaskammern getötet.

Stella Ehrlich, geborene May, die mit ihrem Mann Kurt Ehrlich in der Livländischen Straße 26 wohnte, ist zwischen 1913 und 1933 in Berlin eine wohlbekannte Schauspielerin gewesen, die unter ihrem Künstlernamen Stella Hay auftrat. Sie wurde am 7. Februar 1893 als Tochter eines wohlhabenden Arztes in Wien geboren, wo sie zur Schule und auf die Schauspielschule ging. Die Familie zog bald nach der Jahrhundertwende nach Berlin um.

Schon mit 20 Jahren hatte sie in Berlin ein Engagement am Deutschen Theater unter Max Reinhardt, sie spielte die Titelrolle in Henrik Ibsens Drama Hedda Gabler. Sie war eine beachtete Rezitatorin und gehörte nach 1933 dem Jüdischen Kulturbund an.

Nach ihrer ersten großen Rolle nannte sie später auch ihre 1915 geborene Tochter Hedda. Diese emigrierte 1938 über England in die USA und stand mit der Mutter, die zu dieser Zeit in einer Fabrik arbeiten musste, bis 1941 in Korrespondenz.

1965 gelang es Hedda Ehrlich nach zähen Verhandlungen, über die United Restitution Organization ihren Antrag auf Entschädigung durchzusetzen. Es ging, wie das damals offiziell genannt wurde, um „Schaden an Freiheit“ und „Berufsschaden“. Schließlich erhielt sie 19 160 DM für ihre Mutter und eine ähnliche Summe für ihren Vater Kurt. 

Kurt Ehrlich, geboren am 20. März 1883 in Frankfurt/Oder, war ein vermögender Kaufmann, der eine Kohlengroßhandlung mit mehreren Niederlassungen in Berlin leitete. Die Familie wohnte in einer geräumigen 8-Zimmer-Wohnung in der Bleibtreustraße mit mehreren Bediensteten, großem Auto und Chauffeur. Die Wohnung war luxuriös ausgestattet, Kurt und Stella Ehrlich besaßen wertvolle Bilder bekannter Künstler.

Nach 1933 verliefen die Geschäfte zunehmend schlechter, weil jüdische Unternehmen boykottiert wurden. Kurt Ehrlich musste sein Geschäft am Westhafen aufgeben, seine Frau Stella hatte Auftrittsverbot. Sie mussten sich in ein bescheideneres Umfeld in die Livländische Straße 26 zurückziehen, wo sie bei der Familie Kreutzberger (über die nichts weiter bekannt ist) zur Untermiete wohnten. Er hatte im Haus ein kleines Verkaufsbüro.

Das Ehepaar Ehrlich wurde im Alter von 60 und 50 Jahren mit dem „38. Osttransport" am 17. Mai 1943 vom Gleis 69 am Güterbahnhof Putlitzstraße in Moabit mit insgesamt 395 jüdischen Berlinern nach Auschwitz deportiert. Der Zug kam zwei Tage später dort an. Bis auf wenige Männer und Frauen wurden alle in den Gaskammern getötet.